A0302: Was stellt ein Teilbewusstsein dar, was ist dessen Aufgabe? – Teil 2
Ein Teilbewusstsein, so klein es auch erscheint, könnte trotzdem den Menschen repräsentieren, von dem es ein Teil ist. Die Teilbewusstseine unterscheiden sich neben ihren Aufgaben fast nur in ihrem Machtpotenzial und wir meinen auch, das sogenannte Tagesbewusstsein hat die größte Macht von allen Bewusstseinen einer Person. Wenn das sogenannte Tagesbewusstsein so viel Macht besitzt, warum kann dann das Ego die Führung übernehmen, wenn es nur etwas mehr Macht bekommt? Weil das Ego eine ganz besondere Aufgabe hat und es kann dadurch das mächtigere Tagesbewusstsein übersteuern, weil die Funktion im Ego es so vorsieht. Als die Menschen noch täglich um ihren Fortbestand kämpfen mussten, war das Ego immer sehr mächtig und bis zum Tode der Person hat es sich kaum verändert. Wir haben diesen Sachverhalt ein wenig überspitzt dargestellt, um den Lesern den wahren Zweck näherzubringen.
Wenn das Ego zum Überleben so wichtig war und heute niemand wirklich um sein Leben kämpfen muss, wie es in den meisten Industrienationen der Fall zu sein scheint, warum gibt es dann noch so viele Egoisten unter euch? Weil euer Leben nicht nur physisch ist, sondern weil ihr auch ein gesellschaftliches Leben führt und dort geht es um das familiäre, politische oder berufliche Überleben. Jeder Teilaspekt eures Lebens wird mit anderen Individuen geführt und überall habt ihr eine bestimmte Stellung, die das Ego versucht zu verteidigen. Sollte beruflich die Stellung in Gefahr sein, wird automatisch das Ego die Führung übernehmen und mehr Machtpotenzial vom sogenannten Tagesbewusstsein erhalten. Wurde die Stellung erfolgreich verteidigt und besteht keine Gefahr mehr, wird das Machtpotenzial automatisch wieder umverteilt und das Tagesbewusstsein übernimmt die Führung wieder. Es kann auch vorkommen, dass beide Teilbewusstseine die Führung übernehmen, das ist aber äußerst selten und kann damit beschrieben werden, dass eine Person sich überhaupt nicht entscheiden kann, weil das Tagesbewusstsein immer anders als das Ego handeln würde. Wenn also eine Person hin und her gerissen ist, um etwas zu entscheiden, haben alle Teilbewusstseine ihre Meinung kundgetan. Die Gesamtmeinung steht noch nicht fest, aber nach einer kurzen Zeit übernimmt das Tagesbewusstsein und verkündet die Entscheidung. Oder Personen können sich überhaupt nicht entscheiden und wirken wie gelähmt und das bei jeder Entscheidung, die getroffen werden soll. Diese Personen haben ein gleichberechtigtes Tages- und Egobewusstsein, die nie eine Entscheidung aushandeln können. Diese Personen müssen nur den Satz aussprechen, den wir im ersten Teil dieser Reihe diktiert haben und die Umverteilung des Machtpotenzials wird dafür sorgen, dass das Egobewusstsein seine Extramacht wieder an das sogenannte Tagesbewusstsein abgibt und die Person kurz danach wieder Entscheidungen treffen kann.
Das Egobewusstsein hat aber auch noch eine andere Aufgabe, die es ständig ausübt. Das Egobewusstsein steuert eure Gedanken auf eine Art und Weise, dass gesagt werden kann, eure innere Stimme entspricht dem Egobewusstsein. Der Schreibling hat sein Egobewusstsein genau im Auge und wenn er seine Stimme in seinen Gedanken wahrnimmt, dann verinnerlicht er nicht nur, was gedacht wurde, sondern er analysiert ständig mit seinem Tagesbewusstsein den Inhalt der gedachten Information. Nur so war er überhaupt imstande, sein eigenständiges Egobewusstsein zu entlarven. Er hat Informationen in den Gedanken erfasst, die er in seinem Tagesbewusstsein niemals oder nicht in dieser Form denken würde. Als er dies erkannte, wusste er, das denkt jemand anderes und nicht er selbst. Strenggenommen hat er es selbst gedacht, aber mit einem anderen Teilbewusstsein. Er analysiert immer noch seine Gedanken, weil er es nun schon so lange praktiziert, aber die Stimme, die ihm scheinbar wahllos Informationen zukommen lässt, ist weniger geworden, weil auch der Schreibling durch das Aussprechen des diktierten Satzes aus dem ersten Teil sein Egobewusstsein angewiesen hat, mit der Umverteilung der Macht zu beginnen, sodass die Extramacht vom Egobewusstsein wieder zurück zum sogenannten Tagesbewusstsein transferiert wurde. Die Stimme mit den vielen zusätzlichen Informationen ist weniger geworden, sodass der Schreibling jetzt versteht, was das sogenannte Unterbewusstsein eigentlich darstellt, von dem alle immer reden, aber niemand wirklich weiß, was das Unterbewusstsein eigentlich darstellt. Das sogenannte Unterbewusstsein ist das Egobewusstsein, das dann mehr Macht erhält, wenn die Person in Gefahr ist und es wird dafür sorgen, dass die Gefahr abgewendet wird. Im nächsten Teil werden wir auf die restlichen Teilbewusstseine einer Person näher eingehen, denn auch dort gibt es einiges zu entdecken.
Vertonungen
Zur Vertonung: VA0302
Zur Vertonung auf Spotify: