A0438: Wie sind die Räte im Universum aufgebaut und wie handeln sie gewissenhaft?

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Wir wollen zuerst erklären, was genau ein interstellarer Rat ist, um dann zu erkennen, welche Befugnisse ein Rat hat, egal ob es sich um einen weltlichen oder geistigen Rat handelt. Alle Räte sind gleich aufgebaut und die Zahl zwölf hat dabei einen besonderen Stellenwert, sodass wir nun bekanntes und neues Wissen zu euch bringen. Die Menschen der Erde werden in Zukunft durch Räte vertreten, genauso wie bei anderen Spezies. Es gibt tatsächlich für alles einen Rat, der immer einen bestimmten Aufbau hat und der auch immer gleich handelt, egal wo ihr im Universum zugegen seid. Alle Räte sind grundsätzlich gleich zu beurteilen, sodass jetzt spannende Informationen zu euch kommen.

Ein interstellarer Rat wird sich um die Angelegenheiten kümmern, die das Zusammenspiel von stellaren Spezies behandelt. Eine stellare Spezies vertritt ihr Sonnensystem und jedes Sonnensystem wird auch durch einen Rat vertreten, sodass die Spezies eines Sonnensystems gemeinsam durch den Rat des Sonnensystems vertreten werden. Gibt es zwischen zwei Sternsystemen etwas zu regeln, werden die Räte dieser beiden Sternensysteme einen neuen Rat gründen, der die Interessen der Sternensysteme vertritt. Dabei werden sie nicht planlos einen Rat gründen, sondern sie halten sich immer an die Gepflogenheiten in ihrem Universum, weil es tatsächlich fast immer Räte gibt, die einem Rat übergeordnet sind.

Haben die irdischen Menschen ihren offiziellen Erstkontakt vollzogen, werden auch sie einen Rat bilden, der die irdische Menschheit in eurem Sternsystem vertritt. In eurem Sonnensystem gibt es schon viele Räte, die die ansässigen Spezies auf den Himmelskörpern vertreten und ihr werdet nach dem offiziellen Erstkontakt ebenfalls einen solchen Rat stellen.

Räte befolgen viele Regeln, die überall gleich zu interpretieren sind, sodass es keine Unklarheiten darüber gibt, wie ein Rat aufgestellt wird und welche Befugnisse ein Rat tatsächlich hat. Wir sagen euch schon jetzt: Alle Spezies, die in einem Rat vertreten sind, halten sich an die Ergebnisse, die ein Rat produziert, sodass keine Spezies plötzlich meint, dass sie auch aus dem Rat austreten und ihre Angelegenheiten selbst behandeln könnte. Ein Rat ist bindend, sodass die Parteien, die den Rat gegründet haben, an die Beschlüsse gebunden sind. Das gilt nicht bis in alle Ewigkeit, denn Räte werden immer für einen Zweck erstellt. Wurde der Zweck erfüllt, ist der Rat nicht mehr nötig, sodass die Ratsparteien danach einen neuen Rat gründen können, aber jeder Beschluss ist bindend und kann nicht einfach ausgehebelt werden. Was alles zu beachten ist, werden wir nun aufzählen.

  1. Ein Rat wird mindestens aus zwei Parteien bestehen. Wenige Parteien werden immer schneller zu einem Entschluss kommen als viele Parteien. Gewöhnlich wird die Anzahl der Parteien auf zwölf begrenzt. Wenn es mehrere Parteien gibt, können sich einige Parteien fraktionieren, sodass sie mit einer vereinten Stimme sprechen. Die Anzahl der Mitglieder, die von einer Partei vertreten wird, gewichtet sich bei der Stimmenabgabe, sodass Fraktionen meistens mehr Mitglieder hinter sich wissen, um somit mit einer starken Stimme zu stimmen. Viele Fraktionen streiten sich aber, sodass es Räte in den Fraktionen gibt, die beraten, wie die Stimmenabgabe in dem übergeordneten Rat behandelt werden soll. So werden immer viele Räte bestimmt, auch wenn es nur um eine kleine Entscheidung geht. Ein Rat kann viel effektiver beraten, als jede Bürokratie jemals dazu fähig wäre, sodass schnell Räte bestimmt werden, die nur kurz bestehen und dann aber eine schnelle Entscheidung treffen können, die für alle bindend ist.
  2. Räte haben einen Zweck und dieser Zweck muss offensichtlich sein. Ein Rat, der viel bestimmt, wobei der Zweck aber nicht wirklich eindeutig ist, ist Anarchie pur, weil die Mitglieder machen können, was immer sie bestimmen wollen. Deswegen werden sich die Parteien vorher genau überlegen, was dieser Rat überhaupt beraten soll und erst wenn der Zweck bekannt ist, kann über eine Ratsbildung weiter nachgedacht werden. Ist der Zweck bekannt, sind auch die Ratsbefugnisse bekannt, weil ein Rat nur innerhalb dieser Befugnisse Entscheidungen treffen darf. Stellt sich heraus, dass die Befugnisse nicht ausreichen oder der Zweck nicht genau definiert ist, können die Parteien den Rat annullieren, sodass der Rat sich auflösen muss, auch wenn die Ratsmitglieder dagegen wären. Ein Rat kann immer aufgelöst werden, auch wenn der Rat eine Entscheidung getroffen hat. Sind alle Ratsparteien mit der Ratsentscheidung unzufrieden, kann der Rat annulliert werden und der Ratsbeschluss ist für die Ratsparteien nicht bindend. Entscheiden sich nicht alle Ratsparteien dagegen, hat der Ratsbeschluss bindende Folgen, sodass jede Ratspartei ganz genau für den Zweck und die Befugnisse eines Rates großen Aufwand betreibt, damit wirklich klar ist, wofür der Rat eigentlich sorgen soll. Wurde ein Ratsbeschluss annulliert, muss der Rat nicht notwendigerweise aufgelöst werden, sodass ein Rat auch nachverhandeln kann, wenn alle Ratsparteien der Meinung sind, dass der Beschluss für keine Ratspartei positiv ist. Wenn eine Ratspartei aber dagegen ist, muss auch der Rat aufgelöst werden. Wenn der Rat einen Beschluss bekannt gibt, bei dem eine Ratspartei unglücklich ist, muss der Beschluss angenommen werden, weil ein Ratsbeschluss immer bindend ist. Sollte sich wider Erwarten eine oder mehrere Ratsparteien dagegen entscheiden, werden sie für eine gewisse Zeit nicht mehr zu Räten zugelassen, sodass die Partei kein Gehör mehr für ihre Anliegen findet. Da dies immer ein großer Nachteil ist, werden sich Ratsparteien immer an die Ratsbeschlüsse halten. Erscheint ein Beschluss unfair für eine Ratspartei, sodass sie trotzdem nicht den Beschluss annehmen will, kann sie Einspruch einlegen, sodass ein übergeordneter Rat den Ratsbeschluss unter die Lupe nehmen muss. Kommt der übergeordnete Rat zu dem Entschluss, dass der untergeordnete Rat nicht fair beraten hat, kann der übergeordnete Rat dafür sorgen, dass der Beschluss annulliert wird. Eventuell löst der übergeordnete Rat auch den untergeordneten Rat auf, sodass ein neuer Rat gewählt und die Befugnisse und der Zweck des Rates neu bestimmt werden können.
  3. Wenn Räte entstehen, dann müssen auch Wesen in diesen Rat gewählt werden. Besteht der Rat aus zwei Ratsparteien, darf jede Ratspartei bis zu sechs Wesen in den Rat wählen, sodass viele Ratsparteien nur wenige Ratsmitglieder aufweisen. Wenn die Ratsmitglieder eine Anzahl haben, die nicht durch zwölf gleichermaßen aufgeteilt werden kann, dann werden weniger als zwölf Ratsmitglieder in diesem Rat vertreten sein. Die Ratsmitglieder werden von den Ratsparteien gestellt, wobei hierfür einige Regeln eingehalten werden müssen. Gehörte das zukünftige Ratsmitglied ursprünglich nicht der Fraktion an, die dieses Wesen in den Rat wählt, dürfen die anderen Ratsparteien Einspruch einlegen, sodass die Fraktion ein Mitglied ihrer Fraktion wählen muss. Es gibt tatsächlich Räte, wo dies sehr penibel eingehalten wird, aber grundsätzlich wird darauf nicht so viel Wert gelegt, sodass auch Nichtmitglieder in den Räten vertreten sind. Einigen sich die Parteien auf ein Ratsmitglied, das alle Fraktionen in den Rat gewählt haben, dann hat dieses Ratsmitglied besondere Befugnisse, die wir ein anderes Mal näher beschreiben wollen. Alle Ratsmitglieder haben eine bestimmte Anzahl von Fraktionsmitgliedern hinter sich, sodass das Stimmrecht danach ausgerichtet wird, wie viele Mitglieder die Fraktion zum Zeitpunkt der Ratsgründung aufwies, sodass einige Ratsmitglieder mit ihrer Stimme mehr durchsetzen können als andere Ratsmitglieder. Wenn zum Beispiel zwei Fraktionen einen Rat berufen, dann hat die Fraktion mit den meisten Mitgliedern eine bessere Ausgangsposition als die Fraktion mit weniger Mitgliedern. Nun könnten die Ratsmitglieder der starken Fraktion alles überstimmen, weil ihre Ratsmitglieder mehr Stimmrechte haben, aber das ist viel zu kurz gedacht, da ihr bisher nicht wisst, wie ein Rat einen Beschluss fällt. Der nächste Punkt wird genau diesen Beschlussakt beleuchten. Sind Mitglieder in den Rat gewählt worden, dann liegen alle Augen auf diesen Ratsmitgliedern, weil sie jetzt erst mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen. Alle Ratsmitglieder sind zum Stillschweigen verpflichtet, bis der Beschluss erarbeitet wurde. Bevor die Ratsmitglieder ihren Beschluss überhaupt verkünden können, müssen sozusagen alle Fakten beleuchtet werden, sodass vorher schon sehr viele Anstrengungen unternommen wurden, damit jede Fraktion ihre Standpunkte zu den Themen erarbeiten konnte. Deswegen sind die Ratsmitglieder der Fraktion genau darüber im Bilde, sonst wären sie auch nicht von ihrer Fraktion in den Rat gewählt worden. Sollte ein Ratsmitglied aus irgendwelchen Gründen ausfallen, muss der Rat annulliert werden, sodass Räte sich nicht allzu lange Zeit lassen, um einen Beschluss zu erarbeiten. Wurde der Beschluss erarbeitet, muss er noch verkündet werden. Dabei muss mindestens ein Ratsmitglied jeder Fraktion anwesend sein, sonst ist der Beschluss nicht bindend und kann abgelehnt werden. Alle Ratsmitglieder werden immer bei der Beschlussverkündung dabei sein, um ganz eindeutig zu zeigen, dass auch sie hinter diesem Beschluss stehen. Verkünden die Ratsmitglieder den Beschluss, sind alle Äußerungen der Ratsmitglieder wohl überdacht und der Beschluss ist immer als ein Kompromiss anzusehen, weil das von Anfang an auch so gewollt ist. Niemals werden die Fraktionen darauf bestehen, dass all ihre Standpunkte durchgepeitscht werden, sondern sie wissen vorher schon, dass es immer einen Kompromiss geben wird, sonst hätten sie auch nicht einen Rat für das Thema gegründet. Sind alle Fraktionen mit dem Beschluss einverstanden, wird der Rat aufgelöst. Wird aber Einspruch eingelegt, kann der Beschluss durch die Ratsmitglieder nachverhandelt werden oder ein übergeordneter Rat wird sich den Beschluss ansehen und darüber beraten. Wurde der Beschluss nicht einstimmig von allen Fraktionen angenommen, müssen die Ratsmitglieder ihren Fraktionen Rede und Antwort stehen, damit die Fraktionen den Entscheidungsprozess nachverfolgen können. Wird nachverhandelt, muss vorher mit der Fraktion die Standpunkte überarbeitet werden, damit die Ratsmitglieder auch etwas haben, das sie in der Beschlussfindung verwenden können, um ihre Standpunkte besser zu untermauern. Räte haben es nicht leicht, weil die gefürchtetsten Wesen meist in der eigenen Fraktion zu finden sind, sodass nur sehr standhafte Wesen in einen Rat berufen werden, die auch wissen, was auf sie zukommt. Ratsmitglieder sind vor Strafen nicht geschützt. Sollte ein Ratsmitglied nachweislich gelogen oder betrogen haben, wird ein übergeordneter Rat eine Strafe aussprechen, die auch immer die Fraktion betrifft. Deswegen sind in Räten sicherlich keine Winkeladvokaten vertreten, sondern ruhig und besonnen handelnde Ratsmitglieder, sodass die Berufung in einen Rat auch immer eine Auszeichnung für diese Wesen ist. Viele Wesen wären gerne Ratsmitglieder, aber nur die wenigsten Wesen kommen in diesen Genuss. Wenn ihr jemals ein Ratsmitglied werdet, dann werdet ihr merken, dass vorher schon viele Personen zu euch aufgeblickt haben, sonst wäret ihr auch nicht gewählt worden. Wir sagen euch schon jetzt: Wenn ihr den Entscheidungsprozess eines interstellaren Rates erst verstanden habt, dann werdet ihr jederzeit einen Rat gründen wollen, weil ein Rat sehr fair entscheidet.

Wie kommt ein Rat überhaupt auf einen Beschluss? Ein Rat hat immer einen Zweck und wir möchten euch an einem Beispiel verdeutlichen, wie ein Rat zu einem Beschluss kommt, ohne eine Fraktion dabei zu benachteiligen.

Beispiel
Der Rat wurde von zwei Spezies gegründet, die die Versorgungsrouten zwischen den Sternsystemen verhandeln wollen. Treiben zwei interstellare Spezies Handel, gibt es immer Tauschobjekte, die zwischen diesen Spezies gehandelt werden. Damit eine Spezies nicht einfach auf einer Welt der anderen Spezies landet, um dort Ressourcen zu plündern, werden sich die Spezies vorher besprechen. Es gibt ein öffentliches Abkommen, das genau beschreibt, was eine fremde Spezies in dem anderen Sternsystem tun darf und was nicht. Hat die irdische Menschheit den offiziellen Erstkontakt vollzogen, erhält sie die Technologie, um in fremde Sternensysteme zu reisen. Bevor sie das aber unternehmen kann, wird sie in den Rat eures Sonnensystems berufen, sodass ein Ratsmitglied in diesem Rat die irdische Menschheit vertritt. Seid ihr in diesem Rat vertreten, erfahrt ihr, was dieser Rat mit den Räten der interstellaren Systeme ausgehandelt hatte, damit ihr auch wisst, was ihr in den anderen Sternsystemen tun dürft und was nicht.

Handelsbeschränkungen gelten nur für Sternsysteme, die einen solaren Rat haben. Gibt es ein Sternsystem ohne Rat, gibt es dort auch keine Beschränkungen. Außer wenn eine Heimatwelt bewohnt wird, dann gelten wiederum Beschlüsse, die von Räten erhoben wurden, die eine Galaxie vertreten, sodass alles in der Galaxie bestimmten Regeln und Ordnungen unterliegt. Ihr Menschen werdet zuerst in den solaren Rat berufen, dann habt ihr auch die Möglichkeit, etwas zu beratschlagen, was euer Sternsystem betrifft.

Nehmen wir nun an, ein unbekanntes Sternsystem hat Handelspartner entsendet, die gerne Ressourcen verhandeln wollen, weil sie ein Interesse daran haben, Erzeugnisse von der Erde zu erwerben. Würden sie direkt auf die Erde kommen, um Erzeugnisse zu erwerben, würde das Sternsystem umgangen werden, weil es in diesem Sternsystem Verordnungen gibt, die eingehalten werden müssen, damit eine Spezies nicht eine andere Spezies ausbeutet. Treffen die Handelspartner in eurem Sonnensystem ein, werden sie schon erwartet, weil kaum eine Spezies unerkannt in einem Sternsystem eintrifft. Es werden Begrüßungen ausgetauscht und die Besucher werden ihr Anliegen erörtern.

Der Mars ist ein Ort in eurem Sonnensystem, wo sich viele Spezies aufhalten und wo auch die meisten Räte zugegen sind. Dort werden die Besucher erscheinen, um den Zweck ihrer Reise zu erklären. Ist erst einmal geklärt, was die Besucher wollen, wird abgewägt, ob der Zweck von den ansässigen Spezies erwünscht wird. Soll ein Handelsabkommen geschlossen werden, gibt es vorab viele Gespräche, die die Absichten näher erläutern sollen. Wurde ermittelt, was die Fremden gerne im Austausch erbringen wollen, wird auch schon der erste Rat gebildet, der sich diesem Handelswunsch annimmt. Dieser Rat beschließt noch nicht, ob der Handel zustande kommen soll, sondern die Räte beratschlagen zuerst, was die Fremden genau wollen. Ist der Rat der Meinung, dass die Absichten ehrenhaft sind, kann der Beschluss gefasst werden, dass ein Rat gegründet werden kann, der dieses Handelsabkommen beratschlagt.

Die Besucher haben ebenfalls einen Rat gegründet, der beschließt, ob die Verhandlungen fortgeführt werden sollen. Haben beide Fraktionen zugestimmt, einen Handelsvertrag zu beschließen, ist der Zweck dieses Handelsvertrages klar formuliert und die Fraktionen haben ihre Standpunkte ausgearbeitet. Wollen die Besucher gerne Erzeugnisse von der Erde erwerben, ist vorher festgelegt worden, welche Erzeugnisse das sind und was die Gegenleistung sein soll. Stimmen die Menschen der Erde zu, aber die Wesen vom Mars nicht, dann wird kein Handelsabkommen zustande kommen, sodass die Ratsmitglieder eurer solaren Fraktion nicht nur Ratsmitglieder der irdischen Menschen sind, sondern alle Fraktionen eures Sonnensystems sind dort vertreten. Jetzt denkt ihr vielleicht, das können überhaupt nicht viele Wesen sein, aber wir sagen euch, ihr habt ein reich bevölkertes Sonnensystem, wo es Spezies gibt, die euch Jahrhunderte voraus zu sein scheinen. Diese Spezies wissen ein großes Stimmrecht hinter sich, weil sich in eurem Sonnensystem viele Fraktionen zusammengeschlossen haben, sodass die irdischen Menschen nicht sehr viel Stimmrecht haben werden. Wenn ihr jetzt glaubt, dass andere Fraktionen eure irdischen Geschicke steuern würden, dann wisst ihr bis jetzt nicht, wie ein Rat berät und wie dieser Rat zu einem Beschluss kommt.

Wurden die Ratsmitglieder bestimmt, versammeln sie sich, um die Standpunkte der Fraktionen genau zu beleuchten, sodass jedem Ratsmitglied genau bewusst ist, was welcher Standpunkt genau aussagt, denn genau um diese Standpunkte wird beraten. Möchte die fremde Spezies gerne eine seltene Holzsorte von der Erde erwerben, ist nicht nur die Holzsorte genau definiert, sondern auch die Menge, die abgenommen werden soll. Dabei ist der Handelsumfang auf lange Sicht erst einmal nicht so bedeutend, aber die Menge der Holzlieferung müsste auch von dem irdischen Handelspartner bereitgestellt werden können. Die irdischen Menschen haben vorher bestimmt, wie groß die Liefermenge sein darf, sodass dies einer der Standpunkte ist, die schon vorher feststehen.

Vieles wird unter den Fraktionen vorher schon in vielen Gesprächen beschlossen, damit meinen wir die Standpunkte. Das, was der Rat letztlich beschließen soll, sind die Bereiche außerhalb der Schnittmenge, die sich nicht vereinen lassen, sodass die Ratsmitglieder nur die letzten Entscheidungen beraten sollen, damit der Beschluss für alle Fraktionen befriedigend erscheint. Die Menschen werden die Liefermenge bestimmen und was sie als Gegenleistung gerne hätten. Die Gegenleistung der Besucher ist vorher schon bekannt, sodass wir nun annehmen wollen, dass die Differenzen in den Standpunkten davon handeln, dass die irdischen Menschen mehr Gegenleistung erhalten möchten und die Handelspartner lieber für die angegebene Gegenleistung mehr Liefermenge haben wollen. Beide Fraktionen wissen vorher, dass sie sich mit ihren Standpunkten dazwischen treffen werden und sie wissen auch, dass der Ausgang für beide Fraktionen einen Gewinn darstellt, aber wie hoch dieser Gewinn ausfällt, wird alleinig von den Ratsmitgliedern bestimmt.

In diesem Beispiel gibt es ein Ratsmitglied der Erde und fünf weitere Ratsmitglieder, die aus dem restlichen Sonnensystem stammen, sodass sich neben dem irdischen Menschen fünf Fraktionen aus allen Fraktionen eures Sonnensystems gebildet haben. Diese Fraktionen waren bei den Vorgesprächen schon zugegen, sodass alle Fraktionen über die Handelsabsichten der fremden Spezies und der irdischen Menschen im Bilde sind. Gewöhnlich werden die anderen solaren Fraktionen den irdischen Menschen beistehen, aber wenn sie erkennen sollten, dass es für eine Seite der Handelspartner ein unfaires Geschäft wäre, dann werden sie vorher schon ihr Veto aussprechen, sodass die Standpunkte überdacht werden müssen. Ihr merkt schon, es geht um Fairness und nicht darum, wer das beste Geschäft dabei macht. Niemand soll bestohlen werden, aber es soll auch keine Ausbeuter geben, sondern ein Handel soll für beide Parteien immer ein Gewinn sein.

Werden nun die Standpunkte unter den Ratsmitgliedern erörtert, kann es auch vorkommen, dass noch mehr Informationen eingeholt werden müssen, sodass alle Ratsmitglieder einen besseren Überblick erhalten. Wurden alle Standpunkte besprochen, wird es eine Entscheidung geben, die wie folgt getroffen wird.

Ein Ratsmitglied wird die irdischen Standpunkte vertreten und ein Ratsmitglied wird die Standpunkte der interstellaren Spezies vertreten, die mit den irdischen Menschen handeln möchte. Alle anderen Ratsmitglieder werden das Gericht repräsentieren. Ihr habt richtig gehört, es gibt ein Gericht, das die Standpunkte gegeneinander abwägt und alle Standpunkte aburteilt. Wenn es um die Liefermenge des irdischen Holzes geht, wird der Handel gemäß der irdischen Vorgabe daran bemessen, wie viel Holz die irdischen Menschen bereitstellen können und zuerst wird abgeurteilt, ob die Liefermenge anhand der präsentierten Informationen überhaupt realistisch erscheint. Werden einige der richtenden Ratsmitglieder der Meinung sein, dass die irdischen Menschen nicht in der Lage sind, diese Menge zu liefern, wird dies bei der Abstimmung offensichtlich, weil die Liefermenge als nicht realistisch von den richtenden Räten empfunden wird. Steht das Urteil fest, darf das Ratsmitglied, das die irdische Fraktion vertritt, noch einmal nachlegen. Das irdische Fraktionsmitglied lässt sich überzeugende Argumente einfallen, um die Liefermenge zu bestätigen oder es wird die Liefermenge anpassen müssen, immer in Relation zu der Gegenleistung, sodass vorher schon bestimmt wurde, was die Fremden für eine bestimmte Menge des irdischen Holzes genau zu liefern beabsichtigen. Hat die irdische Fraktion eine Liefermenge bestimmt, dann hat sie natürlich auch eine Grenze festgelegt, sodass es einen Bereich gibt, in dem das Ratsmitglied operieren kann, das die irdische Fraktion repräsentiert.

Wurde eine Liefermenge bestimmt, die realistisch für die angegebene Gegenleistung erscheint, wird sich nun das Ratsmitglied der fremden Spezies mit seiner Gegenleistung präsentieren. Die Gegenleistung wird jetzt wieder von den richtenden Räten bewertet, sodass diese als nicht realistisch anerkannt werden könnte und dementsprechend erhöht werden muss.

Die beiden Fraktionsparteien, damit meinen wir die solaren Räte eures Sonnensystems und die solaren Räte des fremden Sternsystems, sind dabei unterschiedlich groß, sodass von der repräsentierenden Fraktion ein Mitglied weniger bei den richtenden Räten zugegen ist. Dabei spielt es zuerst keine Rolle, wie viele Mitglieder ein Ratsmitglied hinter sich hat, denn interstellare Räte werden als solarer Rat mit einer Stimme sprechen. Jedes Ratsmitglied hat aber in dieser solaren Fraktion unterschiedliches Stimmrecht, sodass untereinander die irdische Menschheit in diesem Rat am wenigsten zu bestimmen hat. Meint das irdische Ratsmitglied, dass die Gegenleistung zu gering erscheint und weiß zwei andere solare Räte hinter sich, so wird das Stimmrecht dafür sorgen, ob die Gegenleistung fair ist oder nicht. Haben die anderen solaren Räte mehr Stimmen, wird die solare Fraktion bestimmen, dass die Höhe der Gegenleistung genug ist.

Was können die Räte dabei machen, die dem fremden solaren Rat angehören? Sie können ein Veto einlegen. Dabei haben sie die Möglichkeit, die Gegenleistung, die von einem Ratsmitglied repräsentiert wird, bei einer bestimmten Höhe zu stoppen, damit ein Ratsmitglied nicht gleich die schlechteste Option wählt. Ihr seht, das präsentierende Ratsmitglied wird auch von seiner eigenen solaren Fraktion gelenkt, sodass später niemand sagen kann, dass nur ein Ratsmitglied dafür zuständig war, dass der Beschluss so negativ ausgefallen ist, sondern alle Ratsmitglieder sind dafür verantwortlich.

Wurde eine Höhe als Gegenleistung präsentiert, werden sich beide solaren Fraktionen beraten, sodass darüber gerichtet werden kann. Sind sich beide solaren Fraktionen über die Liefermenge und über die Höhe der Gegenleistung einig, wird der Beschluss ernannt und damit ist dem Zweck des Rates Genüge getan. Alle Parteien werden zusammengerufen, damit die Liefermenge und die Höhe der Gegenleistung verkündet werden können. Die irdischen Menschen verpflichten sich damit, eine bestimmte Liefermenge für eine bestimmte Gegenleistung zu erbringen.

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was die anderen Fraktionen aus eurem Sonnensystem davon haben, dass sie ihre Ratsmitglieder für diesen Rat bereitgestellt haben. Nichts und doch haben alle etwas davon, weil ein Rat immer sehr effektiv auf einen fairen Beschluss kommt. Die anderen Fraktionen waren daran beteiligt und sorgten auch dafür, dass die irdischen Menschen nicht ausgenutzt werden. Zudem haben sie kein Interesse daran, dass fremde Spezies die Ressourcen des Sonnensystems plündern. So achten alle darauf, dass jeder Handel gewissenhaft geschlossen wird, damit auch die nächsten Handelsabsichten nicht unter einem schlechten Stern stehen.

Räte können nur deswegen so gut beraten, weil schon im Vorfeld alles soweit geklärt wurde, sodass der Beschluss eines Rates vorher bereits von allen Parteien eingekreist und überblickt werden kann. Da alle Parteien daran beteiligt sind, wird es auch keine Fraktion geben, die letztlich unglücklich ist, weil alle schon vorher wissen, was das schlechteste Ergebnis sein könnte. Mit diesem Wissen haben sie einer Ratsgründung zugestimmt, weil selbst das schlechteste Ergebnis noch vertretbar gewesen wäre, sonst hätten sie keinen Rat zu gründen brauchen.

Räte werden in einigen Jahren in aller Munde sein, weil der offizielle Erstkontakt immer dazu führen wird, dass Entscheidungen der Gesellschaft durch Räte bestimmt werden, wobei es unterschiedliche Räte gibt, das werden wir aber zu einer anderen Zeit erörtern. Ihr solltet erst einmal erfahren, wie ein Rat gegründet wird und wie ein Rat einen Beschluss fällt. Würdet ihr dieses Vorgehen in euer Leben integrieren, würdet ihr schnell zu fairen Entscheidungen kommen, die für alle Parteien meistens überaus zufriedenstellend sind, weil das sogenannte Vorspiel die meisten Probleme von allein lösen wird.

Zur Vertonung: VA0438

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